Die Gladiatoren von Terra by Hans Kneifel

Die Gladiatoren von Terra by Hans Kneifel

Autor:Hans Kneifel [Kneifel, Hans ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1972-04-01T01:00:00+00:00


6.

Angenommen, wir einundsechzig Terraner wären wirklich ein Sternenvolk von der Art gewesen, wie wir sie den Götzen vorspiegelten -keiner würde mehr leben. Dieser Test war so hart, daß er uns vor dem eigentlichen Test getötet hätte. Außer mir waren es noch elf Männer, die wie wild um sich feuerten und die Bauwerke und somit die anderen Kameraden verteidigten.

Wir schienen für die Götzen gerade das Stadium der mit Pfeil und Bogen jagenden Jäger hinter uns gelassen zu haben.

„Und jetzt geben sie uns Hochenergiewaffen in die Finger und lassen uns solche Fabeltiere abwehren!" keuchte ich, während ich mit fliegenden Fingern das Magazin auswechselte. Die Ladeanzeige glühte wieder rot auf. Hinter und über mir prasselten die knöchernen Diskusse wie ein tödlicher Hagel ins Zimmer und demolierten systematisch die Wände und alles andere.

Es war nicht nur unfair, sondern für die Versammelten ein makabres Schauspiel. Den fremden Götzen sollte unser verzweifelter Todeskampf vorgeführt werden - und zwar bis zum letzten Mann.

Vorsichtig schob ich mich höher, blickte in den Schatten der fliegenden Diskusse und hob meinen Kopf hinter der Mauer in den Winkel des Fensters. Ich schaute entlang des blauschimmernden Laufes hinunter in den Winkel zwischen Gebäude und Berghang. Merkwürdigerweise griffen die Tiere den Luftgleiter nicht an.

Dann feuerte ich.

Der Greifschwanz des Ungeheuers wurde abgetrennt. Das Tier lief langsam hin und her, hob spähend den Kopf, und kleine, listige Augen fixierten mich. Ich schoß auf eines der Augen. Das Tier schrie und verdoppelte seine Angriffe. Die Knochenscheiben zernagten dicht neben meinem Kopf die Fensterbrüstung.

Dann, für einen kurzen Moment, sah ich das Tier ganz.

Es stand auf vier massiven Beinen, die in Krallen ausliefen. Ein mächtiger Körper, dessen unregelmäßige Schuppenflächen im Licht der Mittagssonne aufschimmerten, bewegte sich schwankend hin und her. Der Schwanz wuchs rasend schnell nach, aber sein Tasten nach den biologischen Geschossen war noch unsicher und kraftlos. Das Tier selbst war schwarz und sah drohend aus. Als es mich erblickte, stieß es einen weithin schallenden Schrei aus, der sogar die Geräusche des Abwehrfeuers aus den anderen Gebäuden übertönte. Rechts und links dieses haushohen Kolosses sah ich andere Wesen, die ihre Angriffe vortrugen. Auf der Brust des Monstrums befand sich ein mächtiger Knochenschild, er war spitz und wie der Bug eines Schiffes geformt.

Ich zielte erneut, duckte mich, und als der nächste Hagel der Geschosse vorüber war, feuerte ich auf den dritten der dreieckigen Knochenkämme.

Der Schwanz hörte auf zu wachsen.

„Aha!" bemerkte ich, wechselte meinen Standort und traf mit dem nächsten Schuß einen anderen Knochenkamm. Jetzt erstarrte auch einer der beiden Greifarme mitten in der Bewegung. Das Tier setzte einen Fuß vor den anderen und kam schnell näher. Der hammerartig geformte Kopf zuckte herunter und traf donnernd die Mauerbrüstung; Steine und Füllmasse fielen heraus.

Ich sprang auf, wich einem Diskus aus, indem ich mich schnell bückte.

Das Auge, das ich getroffen hatte, war wieder nachgewachsen oder neu projiziert worden; es blickte mich drohend an.

Der dritte Schuß traf den obersten Knochenschild, genau in der Mitte, und das Tier war verschwunden.

Als ich mich umdrehte, sah ich, wie sich die Knochendiskusse auflösten, durchsichtig wurden und ebenfalls verschwanden.



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